Texte II Carmen Canto
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Tacheles
Eikes Wohnung bestand aus zwei Zimmern. Das eine führte unmittelbar zu dem zweiten. Das hintere Zimmer war schwarz gestrichen und mit neonfarbenen menschengrossen Figuren bemalt. An einer Wand gegenüber zwischen zwei Fenstern hing ein gerahmtes Bild. Über dem dort zu sehenden Portrait war eine Hassmaske gehängt, so daß man nur die Augenpartie erkannte. Unterhalb des Bildes war eine Drahtspule mit einem zur Hassmaske laufenden Faden angebracht. Zog man an dem Faden lüftete sich Zentimeter um Zentimeter die Hassmaske in dem sie sich fein säuberlich einrollte. Drehung um Drehung gab die Hassmaske nun das Portrait von Erich Honecker frei.
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Carsten und sein Teddy
Carsten sperrte Teddys in Käfige, das war seine Form von Kunst, wie er behauptete. Irgendwann stand er bei uns im Hof. Im Hof des Kunsthauses Dunckerstraße. Ein Hof in dem unzählige von Künstlern sich bereits verewigt hatten, in dem eine Nachbarin eine Birke aus Metall geschweißt hate. In einen Hof in dem man einfach mal so stehen konnte. Und so tat er es lobpreisend sein Zuhause endlich gefunden zu haben stand er dort.
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Colombo
Colombos Einzug
Er wurde von irgendeiner Party mitgebracht und sagte er habe schon in Vietnam gekämpft. Das war ein Schlagwort das beeindruckte Er kam aus der Engländerburg in der Auguststrasse. An der Fassade des Hauses hatten Sie einen alten Käfer hochgezogen. Auf den Partys dort war der Ton rauh und cool. Viele lebten dort im Haus, andere in den Wägen davor. Engländer lebten öfters in Wägen, das hatten sie in England auch so gemacht.Colombo wechselte also von dort zu uns. Colombo war schwarz, 1,90m gross und ca 49 Jahre alt.weiterlesen
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Die Technoparty im Dunckerhof
Sand hatten sie aufgefahren, im Innenhof schmissen sichtlich coole DJs die Party. Die ganze Nacht war der Hof voller Menschen, Begegnungen und Ereignissen. Irgendwann ging ich schlafen, es war schon früh. Ich schlief zu den Klängen von Drum and Bass ein und wachte mit ihnen wieder auf. Im Hof saßen noch ca. 10 Lärmende Gestalten. Ich blickte zu ihnen herunter freute mich über das Leben und beschloß zu ihnen runterzugehen. Vorher drehte ich mir einen Joint. Als ich unten ankam setzte ich mich zu der Runde. Die Musik hörte alsbald auf, es war elf Uhr morgens und der letzte DJ trat seinen Heimweg an. Die Leute lärmten lauthals weiter, als sich ein Fenster öffnete und eine Stimme verkündete "The people want silence!!". .
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Die Hippies von Masnou
Als wir 17 waren trampten wir in die Pyrenäen: Kirsten, Stefan und ich. Zig mal spielten wir durch wie wir uns während der Fahrt auftrennen würden falls es nötig sei. Wir verstanden uns so gut, dass wir als Dreierpack durchgingen bis zu dem Dorf zu dem wir wollten.
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Wie war die Stimmung im Osten?
Die zerfallenen Häuser erinnern an Barcelona. Die Fassaden waren stark verwittert, die Zeit hat ihre eigenen Bilder an die Wände gemalt. Die Straßen waren grau und weit. In der Dunckerstrasse im sogenannten LSD Block gab es 4 Autos. Den Namen hat der LSD Block sicher durch die Kombination von Drogenkonsum und der Straßenreihenfolge Lychner /Schliemann/ Duncker. Hier wohnten schon zu Ostzeiten die Künstler.
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